Die Historikerin Leonie Schöler bewegt sich im Buch einmal quer durch die Gesellschaft. Sie beleuchtet die Situation von Frauen als Ehefrauen, Wissenschaftlerinnen und Künstlerinnen, zeigt auf, an welchen Stellen sie systematisch durch eine männlich dominierte Welt gebremst, ausgenutzt und ihrer Chancen beraubt wurden. Das Werk liest sich wie ein Who's Who der ganz Großen: Karl Marx, Walter Gropius, Albert Einstein, Pablo Picasso - sie alle haben Frauen auf dem Weg zum Ruhm ausgenutzt und dies auch bei verschiedenen Gelegenheiten offen zugeben. Schölers Fazit: "Jede beklaute Frau ist kein Einzelfall, sondern Teil eines Systems, das uns alle betrifft und bis heute wirkt." Bei der Lektüre kann man sich durchaus fragen, warum die eine oder andere Fehlentscheidung der Vergangenheit nicht längst geradegerückt wurde.
Das Buch liest sich flüssig und ist wissenschaftlich fundiert. Es hat es bereits auf die Bestsellerliste geschafft und verhilft damit hoffentlich post mortem den Frauen zu ihrer Anerkennung.
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