Unter dem Phänomen "Feudalsprache" hat sich eine Kommunikationsform entwickelt, bei der alltägliche Wendungen und Ausdrücke in vornehmere und eloquentere Ausdrucksweisen umgewandelt werden, denn manchmal ergibt die Wortwahl den feinen Unterschied: Ob man in der Bewirtungsstätte zur Bekämpfung akuter Unterhopfung seine Gerstensaftwölbung präsentiert (also mit Bierbauch in der Kneipe sitzt) oder vor Verrichtung des quotidianen Broterwerbs im Café einen erhitzten Bohnensud der Gattung Arabica bestellt…
Das Handbuch der edlen Ausdrucksweise zeigt, worauf es ankommt, wenn man sprachlich seinen besonderen Geschmack beweisen will, denn feudal zu kommunizieren will gelernt sein. Nach einem Grundvokabular zeigt Sam in seinem Lexikon der Feudalsprache auf unterhaltsame Weise gepflegte Sentenzen für alle Lebenslagen. Vielleicht sollte der Wunsch nach einer Gehaltserhöhung "mit von Geiz getriebener Lehnherr, hebet geschwind die Löhnung alltäglichen Mühsal an" versucht werden? Witzig!
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