Jeff Jarvis, einer der aktuell höchst gehandelten Netzaktivisten, verficht ein eher radikales Konzept von Netz-Öffentlichkeit. Sie schaffe neue Formen eines gemeinsamen Lebens und führe Menschen, die sonst nie miteinander kommuniziert hätten, zusammen; die eigentliche Leistung von Facebook sei also eher soziologischer als technologischer Natur. Auch dass Daten "die neue Währung" seien, ist von nicht so grundstürzender Neuigkeit. Das Besondere an diesem Buch ist eher der Appell, nicht durch eine Kultur der falschen Privatheit und durch staatliche Eingriffe das Prinzip der neuen Öffentlichkeit zu gefährden. Natürlich müsse jeder Besitzer seiner Daten bleiben und deren Streuung steuern können, die sozialen Netzwerke böten doch gerade durch das Prinzip "Öffentlichkeit" kein gesellschaftstransformierendes Potenzial, wohl aber die Chance, sich einer "Kultur und Gesellschaft des Teilens" anzunähern.
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Gesellschaft
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